Der Grüne Star - Augen auf die Vorsorge richten

Der Grüne Star ist eine jener Augenerkrankungen, die - bleiben sie unerkannt und unbehandelt - zum vollständigen Verlust des Sehvermögens führen können. Die gute Nachricht: In jüngerer Zeit konnte die Erblindungsrate (aufgrund rechtzeitig angewandter, moderner Früherkennungs- und Therapiemethoden) drastisch gesenkt werden. Ein häufiges Merkmal für die Entwicklung eines Grünen Stars, auch Glaukom, ist ein erhöhter Augen-Innendruck, der - ebenso wie ein erhöhter Blutdruck - keinerlei Beschwerden verursacht. Die Bezeichnung Glaukom basiert auf dem griechischen Wort "glaukos" für "bläulich, grünlich, meerfarben", da die Iris von Betroffenen bläulich-grau erscheinen kann.


Der Grüne Star hat viele "Schattierungen"


Unterschieden wird zwischen primären Varianten wie dem Winkelblock- und dem Offen- oder Weitwinkelglaukom (POG, Glaucoma simplex). Auch das Normaldruckglaukom fällt in diese Kategorie (Grüner Star ohne das Vorliegen eines erhöhten Augeninnendrucks) und sekundären Glaukomen wie beispielsweise das PEX-Glaukom (ausgelöst durch eine altersbedingte Veränderung der Fibrillen, die unter anderem auch diese spezielle Glaukom-Form bedingen kann). Sekundäre Glaukome kennzeichnet, dass sie die Folge anderer (Augen-)Erkrankungen oder Umstände sind und mit nur ca. zehn Prozent die deutlich kleinere Glaukom-Gruppe darstellen.


Beim POG, dem Offenwinkelglaukom (am häufigsten auftretende Glaukom-Erkrankung) ist das Abfließen der Kammerflüssigkeit aus dem Augenwinkel durch Ablagerungen behindert. Zu viel Wasser staut sich in der Augenkammer - der Augeninnendruck steigt.

Auch beim Winkelblock-Glaukom kann das Kammerwasser nur gehemmt oder nicht abfließen, da der Winkel zwischen Regenbogen- und Hornhaut durch die Irisbasis verengt ist. Hier wird unterschieden zwischen einem akuten Winkelblock (Glaukom-Anfall), der den Druck rapide und schmerzhaft ansteigen lässt, Sehstörungen wie Farbringe um Lichtquellen sowie eine Rötung des betroffenen Auges verursacht und dem chronischen Winkelblock-Glaukom.


Das Normaldruckglaukom ist kein typischer Vertreter seiner Zunft; der Augeninnendruck Betroffener überschreitet den Richtwert von 21 mmHg nicht, Defekte wie Gesichtsfeldeinschränkungen oder des Sehnervs treten dennoch auf.  


Welche Glaukom-Variante uns auch immer treffen könnte, sie alle haben eines gemeinsam: Je früher sie erkannt und behandelt werden, desto geringer ist der uns entstehende Schaden.


Wer sollte ein besonderes Augenmerk auf den Grünen Star haben?


Unser Alter spielt eine wichtige Rolle: Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko - bereits Vorstufen eines Glaukoms können und müssen beachtet und therapiert werden. Aus einer okulären Hypertension (der Augeninnendruck liegt zwar über der Norm, aber Sehnerv und Netzhaut sind noch intakt und auch das Gesichtsfeld weist keine Einschränkungen auf) kann sich, wird sie ignoriert, ein Glaukom entwickeln.
Bei genetischer Disposition, wenn also bereits jemand aus der Familie betroffen ist/war, ist erhöhte Vorsicht geboten - auch das Vorliegen von Diabetes mellitus, Probleme mit dem Blutdruck sowie gewisse Medikamente (z.B. längerfristige Kortison-Behandlungen) können den Augeninnendruck beeinflussen.


Wartet man ab, bis sich Symptome zeigen und Einschränkungen des Sehvermögens bemerkbar machen, ist das Glaukom meist schon fortgeschritten und hat möglicherweise irreparable Defekte verursacht.


Wir verschaffen uns den Durchblick


Bei einer schmerzfreien augenärztlichen Untersuchung hinsichtlich des Grünen Stars kann der Augeninnendruck gemessen, das Gesichtsfeld überprüft (Perimetrie), die Sehschärfe getestet werden. Erforderlichenfalls kann der Arzt auch den Sehnerv vermessen und das Auge mittels einer Spaltlampe begutachten.
Zwar zählt die Glaukom-Früherkennung zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), bei denen die Kostenübernahme durch die Krankenkasse nur beim Vorliegen eines Risikos/Verdachtes (Überweisung durch den Hausarzt) erfolgt, doch ist sie die einzig sichere Möglichkeit, der Entstehung von Glaukom-Schäden vorzubeugen.

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